Rendite

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Rendite

Was bedeutet Rendite?

Die Rendite ist im Finanzwesen eine Kennzahl zur Bewertung der Rentabilität einer Geldanlage (angegeben in Prozent, pro Jahr). Sie dient dem Vergleich der Ertragskraft und des ist ein Risikomaß (und somit ein Indikator für die Sicherheit) verschiedener Geldanlage Alternativen. Man findet sie häufig bei den Aktien, Immobilien, Fonds, Sparbüchern, Gold sowie Staatsanleihen / Unternehmensanleihen und findet somit bei verschiedensten Anlageklassen Anwendung.

Sowohl Privatinvestoren als auch Institutionelle Anleger nutzen die Rendite als Kennziffer zur schnellen Bewertung einer Anlage.

Renditearten nach Investment

Es gibt keine universelle Renditeberechnung , mit welcher man diverse Anlageklassen miteinander vergleichen kann. Da bei Anlageklassen unterschiedliche Finanzierungsmechanismen wirken, haben sich verschiedene Renditekennzahlen herausentwickelt. So ist es möglich, ähnliche Investments innerhalb einer Anlageklasse miteinander zu vergleichen.

Rendite bei Aktien Investments

Investoren haben vorrangig ein Ziel: Kapitalertrag generieren. Eine Aktie kann dies auf zwei Arten tun:

  • Rendite durch Kursgewinne: Steigt der Kurs einer Aktie von 100 (Kaufpreis) auf 120 Euro (Kurswert) an, so realisiert der Investor einen Gewinn i.H.v. 120-100=20 Euro. Die Rendite beträgt in diesem Beispiel (20 Euro./100 Euro) x 100 =20%.
  • Die zweite Möglichkeit liegt in Dividendenzahlungen. Kauf ein Investor eine Aktie für 100 Euro ein und erhält 4,50 Euro Dividende, so erzielt er eine Rendite von (4,50/100)*100 =4,5%.

Rendite bei Immobilien Investments

Bei der Immobilie als Kapitalanlage kauft der Investor das Anlageobjekt meist mit einem Kredit, welcher eine gewisse Laufzeit und einen bestimmten Zinssatz hat. Damit kann er neben seinem eigenen Kapital auch fremdes Geld für sich arbeiten lassen. Bei einer Vermögensallokation in Immobilien gibt es die

  • Mietrendite (meist Bruttomietrendite, Bruttorendite), bei der die Mieteinnahmen ins Verhältnis zum Kaufpreis gesetzt werden. Zum Beispiel könnte ein Anleger eine Immobilie im Wert von 100.000 Euro kaufen und pro Jahr Mieterträge i.H.v. 5.500 Euro generieren. Die Bruttomietrendite läge bei (5.500/100.000) x100 = 5,5%.
  • Die Eigenkapitalrendite zeigt auf, wie effizient der Fremdkapitalhebel genutzt wurde. Kauft ein Investor eine Immobilie im Wert von 100.000 Euro und bringt 10.000 Euro Eigenkapital ein (=90.000 Euro Fremdkapital), so liegt seine Eigenkapitalrendite bei (5.500/10.000) x100 = 55%.

Die Eigenkapitalrendite ist eine Kennzahl, die fast ausschließlich bei Immobilieninvestments zum Einsatz kommt. Da Aktien meistens aus reinen Eigenkapitalmitteln gekauft werden, ist die oben beschriebene Rendite gleich der Eigenkapitalrendite.

Andere Kennzahlen im Bereich von Immobilieninvestments sind

  • der Ertragswert
  • der Bodenwert
  • der Faktor (Kaufpreis / Nettokaltmiete pro Monat x 12)

Rendite bei Anleihen

Neben der Ausgabe von Aktien als Eigenkapitalinstrument können Unternehmen auch Anleihen ausgeben, um sich fremd zu finanzieren. Der Käufer erhält von dem Schuldner einen festgelegte Zinsertrag (KEINE Dividende). Der Zinssatz hängt von der Ertragslage und Risikoeinstufung des emittierenden Unternehmens ab. Je mehr Gewinn ein Unternehmen erwirtschaftet, desto niedriger ist der Zinssatz.

Der Preis der bereits ausgegebenen Anleihen fluktuiert nun: Sinkt der Coupon neu ausgegebener Anleihen, so wertet das die vorhandenen Anleihen auf. Denn diese bescheren dem Kapitalgeber eine höhere Einnahme verglichen mit den neu ausgegebenen Anleihen.

Die Volatilität von Anleihen ist i.d.R. höher als die von Aktien. Sie sind somit als beständiger einzustufen.

Rendite bei Tagesgeld

In Zeiten niedriger Zinsen (Nullzins) leiden Tagesgeld- und Festgeldkonten erheblich unter der teilweise sogar negativen Verzinsung eingezahlten Kapitals. Die Rendite ist verglichen mit anderen Finanzprodukten äußerst schwach. Im Gegenzug hat der Anleger dafür jederzeit Zugang zu seiner Sparanlage, was bei Immobilien und langfristigen Aktien Investments nicht der Fall ist.

Die Berechnung der Rendite ist dabei simpel:

(Erhaltene Zinszahlungen pro Jahr / Eingezahlte Summe) x 100 = Rendite in Prozent

Merke: Im Jahr 2022 versehen viele Anbieter von Tagesgeldkonten diese sogar mit einem negativen Nominalzins (real sieht es aufgrund hoher Inflationswerte noch schlechter aus). Die Renditeaussichten in den nächsten Jahren machen keine Hoffnung auf positive Realzinsen.

Rendite vs Gewinn

Der Renditebegriff ist relativ und in Prozent angegeben. Der Gewinn ist eine absolute Zahl in Euro oder einer anderen Währung. Um die Rendite zu errechnen, geht man als Anleger vom Gewinn aus, den eine Anlage erwirtschaftet. Dieser wird durch die Investmentsumme geteilt. Das Ergebnis mit 100 multipliziert ergibt die Rendite für einen bestimmten Zeitraum (in dem der Gewinn angefallen ist). Normalerweise wird die Rendite p.a. (per annum, pro Jahr) angegeben.

Wie hoch ist eine gute Rendite?

Je nach Art des Investments (Aktien, Immobilien, Kryptowährungen, …) gibt es unterschiedliche Berechnungen der Rendite. Eine “gute” Rendite hängt also maßgeblich von der Anlageklasse ab. Nur ein Renditevergleich innerhalb derselben Anlageklasse ermöglicht Einsichten in die Rentabilität eines Investments.

Gute Rendite bei Aktien

Um zu definieren, was eine gute Rendite bei Aktien ist, ziehen wir verschiedene Indizes als Benchmark heran.

  • Der DAX erwirtschaftete in den letzten 12 Jahren im Schnitt etwa 8%.
  • Ähnlich sieht es beim S&P500 aus: Zwischen 1957 und 2018 lag die historische durchschnittliche Rendite ebenfalls bei 8%.

Eine gute Rendite für Aktien liegt somit bei etwa 8%.

Gute Rendite bei Immobilien

Je nach dem, wie viel Eigenkapital / Fremdkapital ein Anleger investiert, macht ein Blick auf die Eigenkapitalrendite Sinn:

Die Eigenkapitalrendite berechnet sich mit folgender Formel:

(Jahresreinertrag nach Steuern / Eigenkapital) x 100 = Eigenkapitalrendite in %

Je höher der Anteil an Fremdkapital ist, desto höher die Eigenkapitalrendite. Eine gute Eigenkapitalrendite bei Immobilien mit hohem Fremdkapitaleinsatz liegt bei 20% und mehr.

Eine gute Mietrendite bei Immobilien liegt bei 3% aufwärts. Bei der Berechnung der Mietrendite wird nicht zwischen Fremd- und Eigenkapital unterschieden (relevant ist nur das insgesamt investierte Kapital).

Wie viel Rendite mit ETF

Was eine gute Rendite für einen ETF oder Aktienfonds ist, lässt sich wiederum anhand der historischen Performance verschiedener Indizes ableiten. Eine Rendite von weniger als 6% im langjährigen Durchschnitt ist zu wenig. 8% und mehr sind gute Werte.

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