Aktiengesellschaft

Allgemein · 3 min. Lesedauer

Inhaltsverzeichnis

Definition Aktiengesellschaft: Was ist eine Aktiengesellschaft?

Die Aktiengesellschaft ist eine beliebte Rechtsform für Großunternehmen. Aktiengesellschaften gehören der Kategorie der Kapitalgesellschaften an und sind juristischen Personen. Juristische Personen sind , im Gegensatz zu natürlichen Personen, körperloser Rechtssubjekte und somit rechtsfähige Organisationen. Aktiengesellschaften haben ein Kapital von mindestens 50.000 Euro und müssen in Aktien aufgeteilt sein.

Die Besonderheit der Aktiengesellschaft ist es, dass sie in Besitzanteile aufgeteilt ist, welche bei börsennotierten AGs frei handelbar sind.  Aktionäre haben Stimm- und auch Teilnahmerecht an den Generalversammlungen. Bei der Gründung einer Aktiengesellschaft muss das Grundkapital in Aktien zerlegt werden. Die Aktie ist die Bezeichnung für die Anteile an Aktiengesellschaften. Aktionäre sind Eigentümer der AG.  

Welche Organe hat eine  Aktiengesellschaft?

Die Aktiengesellschaft verfügt über verschiedene Organe. Eines davon ist der Vorstand . Er vertritt die AG nach außen. Zur Wahrnehmung seiner Aufgaben ist er dem Aufsichtsrat unterstellt, welcher überwacht, dass der Vorstand seine Pflichten ordnungsgemäß wahrnimmt. Im Organigram der AG findet man auch den Aufsichtsrat und die Hauptversammlung.

Die Geschäftsführung wird dabei vom Aufsichtsrat berufen.

Wie gründet man eine  Aktiengesellschaft?

Die Aktiengesellschaft kann von verschiedenen Personen gegründet werden. Die Gründer müssen ein Grundkapital von mindestens 50.000 Euro aufbringen, das in Aktien zerlegt sein muss. Aktien können bei börsengelisteten Aktiengesellschaften auch an der Börse gehandelt werden.

Beispiele für AGs sind zum Beispiel  die Deutsche Telekom AG, die Siemens AG oder auch BMW.

Nicht alle AGs sind börsengelistet.  Aktiengesellschaften, die nicht an der Börse gehandelt werden, heißen im Volksmund “Nichtbörsen AG” oder auch “Privat Aktiengesellschaft”.

Im Handelsregister  der Aktiengesellschaft sind die entsprechenden Angaben zu finden, wie beispielsweise Name und Sitz des Unternehmens.

Rechtliches zur Aktiengesellschaft

Für Aktiengesellschaften gilt das Aktiengesetz (AktG). Das AktG ist ein Bundesgesetz und regelt das Recht der Aktiengesellschaften.

In Deutschland gibt es etwa 1600 AGs, die meisten davon sind börsengelistet.

Im Gesellschaftsrecht ist das Aktiengesellschaftsrecht einschlägig.

 

Wann macht eine Aktiengesellschaft Sinn?

Welche Arten von Unternehmen sollten die Gesellschaftsform der AG in Betracht ziehen? Gute Beispiele hierfür sind Unternehmen, welche  bereits eine Bilanzsumme von mehr als 500.000 Euro aufweisen und/oder in mehreren Bundesländern tätig sind. Aktiengesellschaften sollten aber auch dann in Betracht gezogen werden, wenn die Unternehmensgründung mit dem Ziel erfolgt, Aktien an der Börse zu platzieren. AGs haben den Vorteil, dass sie ein relativ einfaches Gründungsverfahren und niedrigere steuerliche Belastungen bei Aktienplatzierungen haben.

 

Das bedeutet es, Aktionär zu sein? Vor- und Nachteile

Wenn man Aktionär einer AG ist,  sind Aktiengesellschaften eine recht sichere Anlageform. Aktien der Aktiengesellschaft haben den Vorteil, dass ihre Verfügbarkeit an der Börse für flexible Instrumente zur Liquiditätsbeschaffung sorgt. Aktionäre haben aber auch das Recht, Aktiengesellschaften zu kontrollieren und an der Generalversammlung teilzunehmen. Außerdem erhalten Aktionäre  eine Dividende, welche von der Geschäftsentwicklung der Aktiengesellschaft abhängig ist.

Welche Risiken birgt eine Aktiengesellschaft? Aktiengesellschaften unterliegen den Risiken einer jeden Aktiengesellschaft. Diese können unter anderem sein:

– das Ausfallrisiko von Geschäftspartnern

– das Liquiditätsrisiko, da Aktien nicht immer sofort verfügbar sind

– das Aktienkursrisiko, da Aktien an der Börse gehandelt werden und so auch Kurseinbrüche betreffen können.

Was sind die Vorteile der AG gegenüber der GmbH?

Beide Handelsgesellschaften, die AG und die GmbH, haben Vor- und Nachteile. Die Aktiengesellschaft hat einige Vorteile gegenüber der Gesellschaftsform der GmbH. Aktienkapital ist leichter aufzubringen, da die Mindeststammrechte bei Aktiengesellschaften niedriger liegen als bei GmbHs. Aktionäre haben ein Mitspracherecht an der Unternehmung, was die Kontrolle über das Unternehmen erleichtert. Bei Aktiengesellschaften ist auch die Gründung nicht so kompliziert und Aktien sind unkomplizierter zu handeln. Zudem können AGs am Kapitalmarkt Aktien platzieren, was einen Liquiditätsvorteil bringt.

Aktiengesellschaft Haftung

Die Haftung in einer Aktiengesellschaft  ist hinsichtlich des Gesellschaftsvermögens auf das Aktienguthaben beschränkt. Aktionäre haften also nicht mit ihrem Privatvermögen für Verbindlichkeiten der AG. Die AG wiederum haftet  mit ihrem gesamten Aktienkapital für Verbindlichkeiten der AG. Das Aktienguthaben kann allerdings nicht verwertet werden, um die Verbindlichkeiten der AG zu begleichen. Vor Gericht  kann Aktionären nicht zugemutet werden, das Aktienguthaben der AG einzusetzen, um Verbindlichkeiten der AG zu begleichen.

 

Aktiengesellschaft Gewinnverteilung

übrt die gewinnverteilung in der ag entscheidet  die Hauptversammlung. Aktionäre erhalten in der Regel eine Dividende, welche von der Geschäftsentwicklung der Aktiengesellschaft abhängig ist. Bei AGs gibt es auch Vorzugsaktien, welche bevorzugt an die Aktionäre ausgegeben werden. Die Dividende von Vorzugsaktien ist in der Regel höher als die Dividende von Stammaktien.

 

Was passiert bei der Insolvenz einer Aktiengesellschaft?

Was passiert im Insolvenzfall mit einer Aktiengesellschaft? Aktionäre haben kein Mitspracherecht bei der Insolvenzverwaltung. Die AG ist aber insolvenzgeschützt, das Aktienguthaben kann nicht verwertet werden. Es besteht somit keine Nachschusspflicht. Gläubiger haben keinen Anspruch auf Aktien der AG (und somit die Einlagen der Aktionäre).

Aktiengesellschaften unterliegen in Deutschland einer besonderen Regelung im Insolvenzrecht. Ein aktuelles Beispiel für einen Insolvenzfall ist die Wirecard AG,  Aktionäre berichten von Aktienverlusten zwischen 30 und 50%.

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